Die Idee des Heimatvereins Mastholte auf dem Vorplatz des Hauses Reilmann eine Sonnenuhr aufzustellen, kommt bei den Vereinen gut an und wurde um einige Vorschläge verbessert. So könnten zum Beispiel Richtungsweiser auf Mastholter Bauernschaften hinweisen. In dem Zusammenhang wurde ein Gespräch mit Heimatvereinsmitglied Anton Herbort von der Halaustrasse geführt, um Namen der Bauernschaften von Mastholte und deren Hintergründe zu erfahren. So liegt an der Ostseite der alten Gemeinde Mastholte der Brand. Die Bewohner dort seien über Generation „Brandleue“ genannt worden, so habe es ihm sein Großvater erzählt, der wiederum habe es von seinen Großeltern und somit seien in seiner Familie mündliche Überlieferungen bis in die Napoleonzeit vorhanden. Dem Brand habe sich das „Venn mit den Vennkers“ angeschlossen, früher eine karge Heidelandschaft mit Krüppelkiefern, die sich bis weit ins Delbrücker Land gezogen habe. Die Bezeichnung auf dem Venne und Vennstraße gibt es noch heute. Die Menschen dort hätten teilweise bis Mitte des 19. Jahrhunderts in sogenannten Plaggenhütten gewohnt. Ein Erdhaus mit aufgeschichteten Grasplaggen und einer offenen Feuerstelle in der Mitte. Das letzte Plaggenhaus habe „Oulen-Bänd“ gehört. Sein Erdbunker sei von den Menschen damals die „Oulerrigge“ genannt worden. „Oulenbänd“ gehörte auch zu den sogenannten Hollandgängern. Männer, die Ende Mai ihre Sense buckelten und über mehrere Tage nach Holland wanderten, um dort über Wochen als Tagelöhner Gras zu schneiden. Wenn „Olenbänd“ dann nach vielen Wochen wieder bei seiner heimische „Oulerigge“ eingetroffen sei, habe er schon von weitem seiner Frau zugerufen: „Ameresen, ick sinn do weier, mit`nen grouten Beul full Geld!“
Die nächste Bauernschaft war das „Brouk mit den Bröukers“, welches sich zum Teil längst des alten Haustenbachbettes hinzog und bis nach Lippstadt hinein verlief. Der Name Lipperbruch erinnert noch heute daran. Weiter westlich längst der Lippstädter Grenze – im Bereich der heutigen Dammstraße – war das „Kranzdourp mit den „Kranzdöurpern“. Es schloss sich, wieder in Richtung Norden, das „Wietedourp und die „Wietendöurper“ an. Die Bezeichnung entwickelte sich aus Weite, man habe hier wegen der kahlen Landschaft recht weit sehen können.