Auf Grund der chronologischen und geschichtlichen Entwicklung, werden diese zwei Objekte zusammen vorgestellt.
Während das Heimathaus innen wohnlich eingerichtet ist, spiegelt sich draußen das bäuerliche Leben vergangener Zeit wider. Mit seinen Außenanlagen, der Wagenremise und ihrer über einen Göpel angetriebenen Maschinen, dem Ziehbrunnen, dem Backofen und dem Bauerngarten hat es sich im Zentrum Mastholtes zu einer Perle des Vereins und des ganzen Ortes entwickelt.
Das Haus Reilmann ist heute in Besitz der Stadt Rietberg. Es gehörte bis 1977 zu den damaligen 14 Gaststätten in ganz Mastholte. Diese Anzahl hat sich bis 2009 auf die Hälfte reduziert. Heute dient das Haus der Jugendfreizeit und den Vereinen zur Nutzung für Versammlungen und Übungsabende. Der Schützenverein präsentiert sich im historischen Schützensaal mit seiner Geschichte durch Fotos, Orden und Uniformen aus dem Mastholter Schützenwesen von 1902 bis in die heutige Zeit.
Ein 9-jähriger Pachtvertrag vom 10.7.1818 zwischen Friedrich Richter und Caspar Duhme weist eine Teilfläche mit Gebäude aus. Dieses ist die erste Erwähnung. Bereits die Einwohnerliste zum Jahr 1824 nennt den Bäcker Friedrich Richter 46 jährig und seine Frau Maria Catharina 52 jährig als Bewohner des Hauses Nr. 113. Genau ein Jahr später führt die Liste Christine 20 jährig als Ehefrau auf. Friedrich Richter muss folglich kurz nach dem Tod von Mar. Cath. wieder geheiratet haben. Richters sind bis zur letzten Liste 1861 nachweisbar. Schon sehr früh muss Friedrich Richter begonnen haben neben der Bäckerei einen Gasthof zu betreiben. Daneben übte er einen Kleinhandel aus. 1834 wurden Richters Eigentümer von Grund und Gebäude.
Das Feuerkataster vom 21.7.1836 weist drei Gebäude auf: einen zweistöckigen Vorbau mit Fachwerk und Steinen ausgemauert, Wohnhaus mit Backofen (dieses ist der Längstrakt zu Lübbert) und eine Scheune. Das heutige Erscheinungsbild des ehemals Richterschen Hauses wird bereits in der Urkarte von 1820 nachgewiesen.
Aus Teilen des Gebälks dieser Scheune und unter Hinzunahmen neuer Baumaterialien entstand 1845 ein neues Gebäude, das heutige Heimathaus. Vereinzelte Holzbalken des Vorgängergebäudes sind noch heute im Heimathaus deutlich sichtbar.
Der Torbogen weist Johann Friedrich Richter und Christina Schrulle 1845 namentlich aus. Die Frage, ob Richters sich hier ihr Altenteil errichten wollten, bleibt offen. Fest steht, dass es heute keinerlei Nachweise darüber gibt, dass das Haus jemals bewohnt wurde. Wir wissen nur, dass es als Stallung genutzt wurde, einige Jahre eine Brüterei beherbergt hat und zuletzt als Abstellraum diente. Später hieß es „Reilmanns Scheune“.
Sohn Caspar wurde 1836 geboren. Am 25.6.1842 wurde Friedrich-Wilhelm geboren, der bereits als junger Mensch 1857 sein Erbe antrat. Wenn Friedrich-Wilhelm Richter auch Eigentümer wurde, verblieb die Schankwirtschaft mit der Schankgenehmigung bei seiner Mutter, Ww. Christina Richter.
Ein Gerichtsakt von 1870 macht dieses deutlich